Wenn du spürst, dass die Zeit gekommen ist.

Neujahrsvorsätze – für viele Menschen sind Vorsätze zum Jahreswechsel sehr wichtig. Außerdem werden wir natürlich von den sozialen Medien dazu getriggert, an Neujahrsvorsätze zu glauben und für uns welche zu definieren. Überall heißt es dann: „Bikinifigur 2020 – ich komme!“, „mehr Sport, mehr Zeit für mich und gute Ernährung“ und und und…

Oder bist du eher jemand, der oder die sich denkt „so ein Schwachsinn…“?

Ich habe mit dem Neujahrsvorsätze machen schon lange aufgehört. Nicht weil ich finde, dass das vollkommener Schwachsinn ist, nein. Ich habe einfach nur für mich herausgefunden, dass ich Neues oder Veränderungen angehe, wenn ich das Gefühl habe, dass die Zeit dafür gekommen ist – wenn mein Körper und Geist mir es sagt.

So war das bei mir:

Ich war mit mir und meiner Vitalität schon länger unzufrieden. Ich hatte ständig das Gefühl, dass sich mit meinem Kreuzbandriss 2013 mein sportlicher Ehrgeiz bzw. meine Freude an Sport mit verabschiedet hat. Bis auf das Reiten und Snowboard fahren hat mich relativ wenig angespornt. Das hat sich 2019 (glücklicherweise) schlagartig verändert!

Wie es dazu kam? Eigentlich total verrückt – einfach nur indem ich mein Bewusstsein für mein Körpergefühl genau beobachtet habe. Ich hatte im Frühling plötzlich das Gefühl, dass ich mich wieder gern bewegen WILL, dass ich den Drang dazu habe, mich intensiver zu bewegen und nur etwas finden müsse, was mich bei Laune hält. Ich war so glücklich über diese simple aber doch wirkungsvolle Erkenntnis, die mich letztendlich dazu gebracht hat, mir ganz spezifische Fragen zu stellen, die ich mir dann beantwortet habe:

Welche körperliche Aktivität hat mir als Kind schon immer gefallen? – Ich fand es schon immer gut, wenn ich viel in kurzer Zeit erlebe und nicht Ewigkeiten an einer Stelle verbringen muss, wie zum Beispiel auf einem Stepper im Fitness Studio – HORROR!
Bei welcher Aktivität fühle ich mich so richtig gut, also SO RICHTIG? – Da war für mich ganz klar: irgendwas draußen. An der frischen Luft. Am besten mit Wind um die Ohren. Viel Wind. Und dann kam mir eine Situation in den Sinn, die ich als Kind im Toskana Urlaub mit meiner Familie erlebt habe: Dort haben wir immer Radtouren gemacht und hatten ein Lieblingsziel: Bolgheri (das ich übrigens jedem nur empfehlen kann!). Zu diesem märchenhaften Dörfchen im toskanischen Landesinneren führt eine ansteigende Zypressenallee, die man natürlich nach einer leckeren Pizza auf dem Rückweg wieder hinunterdüsen darf – dieser Anblick der Zypressen und der warme Wind, der einem dabei um die Ohren saust – ich sag es dir, das ist ein Gefühl von Freiheit! Daher war mir klar: es ist das Fahrradfahren, das ich vielleicht wieder für mich entdecken sollte. Denn es ist nicht nur die Umgebung, die mir dabei so gefällt, sondern es ist das schnelle Vorankommen auf dem Fahrrad, das ich liebe.

Also habe ich beschlossen: Es muss ein neues Fahrrad her. Gesagt – getan! Es wurde ein Fitnessbike von Canyon in einem schönen Pink das mich den ganzen Frühling, Sommer und Herbst 2019 die Berge hoch und runter gebracht hat. Jeden Tag bin ich damit gefahren und habe jedem davon erzählt – meine Freundinnen waren wahrscheinlich schon völlig genervt von mir :D.

Was ich mit dieser Geschichte sagen will

Sei mal ehrlich mit dir. Wie oft hast du dir schon Neujahrsvorsätze gemacht und hast sie direkt am nächsten Tag wieder über den Haufen geworfen?

Und wenn du ganz ehrlich und aufrichtig zu dir selber bist – wie sehr warst du bei der Entscheidung für die Neujahrsvorsätze fremdbestimmt?

Im Endeffekt erreichst du dein Ziel nur, wenn du aus intrinsischer Motivation heraus startest! Wenn du selbst den Sinn dahinter siehst und dein persönliches WARUM dahinter ganz klar für dich definierst.

Denk doch einmal für dich darüber nach, ob du nicht auch der Meinung bist, dass eine Veränderung im Leben nicht an ein Jahreswechsel oder einen Geburtstag mit der nächsten 0 hinten gebunden ist. Persönliche Veränderung muss von dir selbst kommen. Aus dir heraus. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Man kann es nicht perfekt planen.