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Aquarellpinsel reinigen: 3 wichtige Tipps für langlebige Pinsel

Kennst du das? Du hast einen neuen Aquarellpinsel gekauft, bist super happy damit und dann kommt der Schock: Er verliert lauter Haare und verfärbt sich

Die gute Nachricht: Du kannst das verhindern!

Ich gebe dir in diesem Artikel 3 hilfreiche Tipps, mit denen du deine Pinselpflege und -Lagerung so optimieren kannst, dass du ganz lange etwas von deinen hochwertigen Pinseln hast!

Und eines schonmal vorweg… Aquarellpinsel reinigen ist mit deutlich weniger Aufwand verbunden, als du denkst (Stichwort Pinselseife…) 😉.

Aber lass‘ uns Schritt für Schritt vorgehen!

Aquarellpinsel reinigen:
#1: Die Sache mit dem Wasserglas...

Die wichtigste Regel, um deine Aquarellpinsel zu schonen ist ganz einfach:

#1: Lass deine Pinsel während und vor allem nach dem Benutzen niemals zu lange im Wasser stehen!

Das hat verschiedene Gründe. 

  1. Die Pinselhaare werden unter dem Metallgehäuse mit einem Kleber zusammen- und in Form gehalten. Wenn das Wasser (zu lange) über dem Metallgehäuse des Pinsels steht, besteht die Gefahr, dass sich der Kleber löst und der Pinsel Haare verliert – sogar während dem Malen verliert er dann auch gerne mal das ein oder andere Haar…
  2. Wenn der Pinsel mit den Härchen nach unten zeigend zu lange im Wasser steht, verformen sich außerdem mit der Zeit die Härchen. Das führt nach und nach dazu, dass sich seine Form verändert und du den Pinsel nicht mehr wie vorgesehen nutzen kannst > vor allem Rundpinsel und flache Pinsel tragen Schäden davon! Wenn du also während dem Malen kurz unterbrechen musst, solltest du deinen Pinsel einfach kurz im Glas auswaschen und waagrecht auf ein Tuch legen, statt ihn im Wasserglas mit den Haaren nach unten zeigend zu hinterlassen. 

Wenn du deinen Pinsel also immer neben deinem Wasserglas statt im Wasserglas „zwischenparkst“, sorgst du dafür, dass sich der Härchenkleber nicht löst und bewahrst die natürliche Form der Pinselhaare.

Aquarellpinsel reinigen
Lege deine Pinsel für eine kleine Pause immer neben das Wasserglas auf ein Tuch.

#2: Pinselreinigung mit Wasser statt Pinselseife

Auf dem Markt gibt es zur Pinselreinigung spezielle Pinselseife, die dir dabei helfen sollen, deine Pinsel von den Farbpigmenten zu befreien. Aus meiner Erfahrung heraus führt mich diese Tatsache zu einem weiteren Tipp für dich:

#2: Nutze klares, frisches und fließendes Wasser zum Aquarellpinsel Reinigen.

Meine Aquarellpinsel sind seit mehreren Jahren in Benutzung und ich habe sie noch nie mit einer Seife gereinigt. Ich nutze immer klares Wasser – das reicht vollkommen aus!

Achte beim Auswaschen also auf Folgendes:

  • Das Wasser sollte nicht zu warm sein, um den Kleber der Pinselhaare nicht zu lösen.
  • Drücke den Pinsel beim Auswaschen nicht zu fest auf den Boden des Waschbeckens oder der Fläche, auf die du ihn seitlich etwas aufdrückst, um die Pinselhaare zu schonen.
  • Um den Pinsel immer in seiner richtigen Form nutzen zu können, kannst du die Härchen nach dem Auswaschen und vor dem Trocknen mit deinen Fingern wieder in die richtige Form bringen. Dazu nehme ich die Spitze zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger und streiche die Härchen vorsichtig nach oben.
  • Wenn du auf eine intensivere Reinigung nicht verzichten möchtest, könntest du leichte Seifenlösung, wie z. B. Kernseife nehmen. Allerdings empfehle ich dir einfach normales Wasser, denn Aquarellfarben lösen sich in reinem Wasser eh am besten.

Wichtig ist vor allem, dass du deine Pinsel IMMER nach dem Benutzen reinigst! Somit vermeidest du, dass sich die Farbpigmente „reinfressen“ und somit schwerer wieder zu lösen sind.

Aquarellpinsel in Form bringen
Mit den Fingern bringst du die Pinselhärchen nach dem Auswaschen wieder in die richtige Form.

#3: Trocknen und Lagern: Pinselspitze oben oder unten?

Wenn deine Pinsel richtig gereinigt sind, stellt sich nun die Frage, in welcher Position sie trocknen sollten. Vielleicht lagerst du deine Pinsel im trockenen Zustand auch in einem Glas mit der Spitze nach oben. Das ist auch in Ordnung so – sieht ja auch hübsch aus🥰. Allerdings solltest du diesen Tipp vor dem Lagern beachten:

#3: Lass deine Pinsel nicht mit der Spitze nach oben gerichtet trocknen!

Wieso? Das sind die Gründe und Tipps:

  • Das Wasser läuft sonst nach unten und löst den Kleber der Pinselhärchen.
  • Stattdessen: Lass deinen Pinsel waagrecht auf einem Tuch liegend trocknen. Danach kann er in ein Glas mit der Spitze nach oben gerichtet gelagert werden.
  • Die Plastikhüllen, die manche Pinsel beim Kauf haben, kannst du am besten erst nach dem vollständigen Trocknen überstülpen.

Gib deinen Pinseln einfach eine Nacht lang die Zeit, komplett zu trocknen und stelle sie erst am nächsten Tag wieder zurück.

Aquarellpinsel reinigen
Bevor du die Pinsel stehend in einem Glas aufbewahrst, sollten sie vollständig auf einem Tuch liegend trocknen.

Ich hoffe mit diesem Artikel konnte ich dir ein paar hilfreiche Tipps und Tricks rund zum Aquarellpinsel Reinigen und Lagern geben. Da ich euch auf Instagram nach euren speziellen Fragen rund um dieses Thema gefragt habe, möchte ich hier nochmal kurz und knapp auf eure vielen Fragen eingehen.

FAQs aus der Instagram-Community:

Nach meiner Erfahrung brauchst du keine spezielle Pinselseife, um deine Aquarellpinsel zu reinigen. Aquarellpigmente lösen sich ohnehin am besten unter frischem Wasser. Achte also einfach auf eine gründliche Reinigung mit sauberem, fließendem Wasser.

Ich reinige meine Pinsel nicht täglich, sondern immer direkt nach dem Gebrauch. Achte darauf, dass sich die Pigmente nicht in die Haare „einfressen“ – das schaffst du, indem du ihnen gar nicht erst die Zeit zum eintrocknen lässt. Die Devise heißt also: Nach dem Aquarellieren direkt säubern.

Wenn du Pinsel mit auf Reisen nimmst, achte darauf, dass du sie in einem Mäppchen transportierst, in dem sich die Härchen nicht zu sehr verbiegen können. Wenn du die Plastikhüllen vom Kauf noch hast – optimal! In diesem Fall kannst du sie einfach in ein normales Mäppchen auch zwischen andere Stifte packen. Ansonsten gibt es spezielle einrollbare Pinselmäppchen*, die die Haare schonen. 

*Dies ist ein Affiliate-Link.

Nein, musst du nicht. Sie sind lediglich ein guter Schutz, wenn du deine Pinsel in einem Mäppchen aufbewahrst. 

Wenn du sie allerdings dauerhaft nutzt, stülpe sie erst über die Pinselhärchen, wenn dein Pinsel vollständig getrocknet ist! Sonst besteht die Gefahr, dass die Härchen anfangen zu schimmeln.

Pinsel sollten immer flach auf einem Tuch liegend trocknen. Wenn du den nassen Pinsel in ein Glas stellst, könnte das Wasser in das Metallgehäuse laufen und den Pinselhaar-Kleber lösen und dein Pinsel verliert somit schneller Haare.

Meiner Erfahrung nach definitiv ja.

Nutze dazu klares, fließendes Wasser und drücke die Härchen in einem ca. 40° Winkel sanft auf dem Waschbeckenboden auf, um tief sitzende Pigmente zu lösen.

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Kate

    Richtig gute Tipps!
    Ich habe schon viel von Pinselseife gehört und dachte mir… ist das Notwenig?
    Dann kann ich das getrost sein lassen 😀

    Auch war ich mir wegen der Lagerung nach dem trocknen echt unsicher..
    Danke für den tollen Post 🙂

    Liebe Grüße

    1. Luzi Engelfried

      Liebe Kate,

      meiner Meinung nach brauchst du nicht unbedingt eine Pinselseife. Einfach normales Wasser und fertig 🙂

      Liebe Grüße, Luzi

  2. Tripolis31

    Sehr toller Blog mit zahlreichen guten Tipps! Vielen Dank! Auch super für Aquarell Tattoo Tätowieren geeignet. 🙂

  3. Nicole Tomys

    Danke für die guten Hinweise für Aquarell-Neulinge! Das hilft ungemein 😊

    Kann man eigentlich die Tubenfarben auch als Vollpigmente in den Näpfchen miteinander gut mischen und dann trocknen lassen? Ich frage das, weil zum Beispiel Farben von Daniel Smith seeeehr teuer sind. Das Essential-Set mit sechs Farben (jeweils Gelb, Rot und Blau einmal in kalten und einmal in warmen Tönen) ist hingegen recht günstig. Wenn man dann mit dem Mischen loslegt, müsste man sich doch eine kleine Palette aus häufig genutzten Farben erstellen können. So muß man nicht alle Farben immer frisch mischen, sondern hat ein kleine „Gebrauchspalette“. Wie siehst Du das?
    Liebe Grüße

    1. Luzi Engelfried

      Liebe Nicole,

      vielen Dank für deine lieben Worte – ich freue mich sehr, dass dir der Artikel hilft!
      Das Mischen der Tubenfarben müsste auf jeden Fall funktionieren – ich würde es an deiner Stelle einfach mal austesten mit den entsprechenden Farben, die du hast. Letztendlich ist es ja nichts anderes, als wenn du die Pigmente mit Wasser aktiviert hast und dann mischst.

      Ich bin gespannt, was du sagst! Ganz liebe Grüße, Luzi

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